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Zusammenarbeit mit den Eltern

Ich verstehe die Zusammenarbeit mit den Eltern als Erziehungspartnerschaft, d.h. eine vertrauensvolle Beziehung zu schaffen, in deren Mittelpunkt das Kind steht. Sie sind der „Experte“ für Ihr Kind und ich sehe mich als ergänzende Unterstützung in den Bereichen Betreuung und Erziehung. Das Kind muss sich in 2 Familien zurechtfinden und dabei benötigt es unsere Unterstützung. Um eine gute Zusammenarbeit aufzubauen bedarf es grundsätzlich der Offenheit, des Vertrauens und der Einhaltung von verbindlichen Absprachen.

Ich als Tagesmutter unterliege selbstverständlich der Schweigepflicht. Nichts aus dem Bereich der Tagespflege wird an Dritte weitergegeben.

Das Erstgespräch und die Eingewöhnung

Das Erstgespräch dient dem gegenseitigen kennen lernen. Hier erfahre ich als Tagesmutter bisherige Gewohnheiten des Kindes, eventuelle Krankheiten oder Entwicklungsauffälligkeiten. Auch klärt sich im Erstgespräch ob es zu einer Aufnahme des Kindes in die Tageseinrichtung kommt.

Zunächst einmal gilt diese Phase dem Kennenlernen beider Familien.

Grundlage für meine Eingewöhnung mit den Kindern ist das sogenannte

,,Berliner Eingewöhnungsmodell“.

Das Kleinkind in einer neuen Umgebung

Der Übergang aus der gewohnten familiären Umgebung in die noch unbekannte Kindertagespflege ist für jedes Kind eine große Herausforderung an seine Fähigkeiten, sich in eine neue Umgebung einzufinden. Es wird hier mit fremden Personen konfrontiert, mit unbekannten Räumen, mit einem veränderten Tagesablauf und häufig auch erstmalig mit anderen Kindern. Das sind viele Eindrücke, die es verarbeiten muss. Dafür braucht es eine vertraute Bindungsperson als Unterstützung bei sich. Häufig erlebt das Kind auch erstmals eine mehrstündige Trennung von seinen Bezugspersonen. Das Kind muss in dieser Situation enorme Lern- und Anpassungsleistungen erbringen, die mit erheblichem Stress verbunden sind. Zwar sind auch sehr kleine Kinder in der Lage, sich an neue Umgebungen und Situationen anzupassen, aber sie sind überfordert, wenn sie diese Umstellung unvorbereitet und ohne Unterstützung der Eltern bewältigen müssen.

Anfangsphase

In der Anfangsphase begleitet eine Bezugsperson das Kind, wenn es in die Kindertagespflege kommt. In einer dreitägigen Phase wird das Kind beobachtet und es wird über Spielangebote Kontakt mit ihm aufgenommen. Durch das Erstgespräch ist bekannt welche Vorlieben das Kind hat. Dies kann nun zur Kontaktaufnahme hilfreich sein. Die begleitende Bezugsperson bietet dem Kind Sicherheit und reagiert auf Bedürfnisse des Kindes, verhält sich aber zurückhaltend. Je vertrauensvoller die Tagesmutter und die Bezugspersonen miteinander umgehen, desto leichter fällt es dem Kind, sich mit dem neuen Umfeld vertraut zu machen.

Stabilisierungsphase

Am vierten Tag beginnt die Stabilisierungsphase, in der erste Trennungsversuche stattfinden. Die ersten Annäherungen des Kindes werden genutzt, um das Kind beim Mittagessen, spielen oder Spielanregungen zu unterstützen. Dadurch wird eine Vertrauensbasis aufgebaut. Die Bezugspersonen reagieren nur noch und gehen nicht mehr aktiv auf das Kind zu. In Problemsituationen warten die Bezugspersonen ab. Am vierten Tag wird auch der erste Trennungsversuch unternommen. Die Bezugsperson verlässt für eine halbe Stunde den Raum, bleibt aber abrufbereit in der Nähe des Raumes, damit er bei Bedarf geholt werden kann.

Die Reaktion des Kindes über diese erste Trennung entscheidet über die Dauer der Eingewöhnung.

Wichtig ist für jede Trennung, ob lang oder kurz, das die Bezugsperson sich von dem Kind verabschiedet und sich nicht wegschleicht.

Schlussphase

In der Schlussphase hält sich die Bezugsperson nicht mehr in der Kindertagespflege auf, ist aber jederzeit erreichbar, falls die Bindung zwischen Kind und Tagesmutter noch nicht ausreichend ist. Finden kritische Situationen statt, in denen sich das Kind von der Tagesmutter nicht beruhigen lässt, muss die Trennung von der Bezugsperson aufgehoben werden.

Eine Eingewöhnung dauert bei den meisten Kinder 14 Tage, dies ist jedoch von dem Charakter und Temperament des Kindes abhängig. Daher sollte sich die Bezugsperson frei oder sogar Urlaub nehmen.

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